Ring des Nibelungen, Götterdämmerung, Hagen – Richard Wagner
„Ring des Nibelungen“ (3 Teile und 1 Vorabend)
von Richard Wagner (1813 – 1883)
Opernzyklus VI Teil: „Götterdämmerung“ Hagen
Sie erleben mit diesem Gesang von Ernst Hruska einen „Hagen“, der tief unter die Haut geht.
Hagen ist das Kind, das aus einem widergöttlichen Prinzip heraus geboren wurde. Durch ihn wirkt der egoistische Hass seines Vaters Alberichs, der einst die Liebe verfluchte und dessen Bestreben es ist, heilende, lichte Kräfte dem Egoismus nutzbar zu machen. Selbstsüchtig und trugvoll erleben sie das „Hagen – Thema“, ganz im Gegensatz zur lichtvollen Gesalt Siegfrieds.
Hagen ist ein Mensch, dessen dunkle Absichten sich über den Schlaf äußern, er ist voll von Bitterkeit und weiß um seine eigene Unseligkeit und Selbstbezogenheit. Er ist vollkommen abhängig von den „Einsprechungen“ seines Vaters, dämonischen Einflüsterungen preisgegeben. Seinem Speer fällt Siegfried zum Opfer. Seine Handlungen zeigen nicht nur menschliches Tun, er ist auch eine der großen mythologischen Gestalten des Abendlandes.
Im mittelaterlichen Nibelungenlied ist Hagen ein ambivalenter Bösewicht. Er tötet den größten Helden des Abendlandes, Siegfried, bleibt aber seinem Eid treu, der ihn an den Hof von Burgund bindet. Der Blutschwur bindet ihn bis zum Ende an seinen Vater, Alberich.
Die Art und Weise wie Richard Wagner (1813 – 1883) mythische Stoffe verarbeitete beschreibt Claude Levi Strauss als “ den unbestreitbaren Vater der strukturellen Analys von Mythen…“ Alte Mythen zeigen bis heute die dunklen gleichen, drachenähnlichen Gegener, die sich überall finden. Bis heute finden sich magische Ringe, Tarnhelm und Gold als Waffen absoluter Allmacht.
Mythologisch gesehen führt gerade diese Musik in übergeordnete Ordnungen, sie verbindet Zeit und Ewigkeit.