Das Wirtshaus – Franz Schubert
Das „Wirtshaus“, aus dem Liederzyklus „Die Winterreise“ von Franz Schubert (1797 – 1828) führt uns zu einer Schenke, die ihn unbarmherzig und ungestillt abweist.
Der Sänger Ernst Hruska dazu: „Für Franz Schubert waren Leben und Tod, gleichermaßen Quellen des Glücks. Er war ein großer Liebender, der Leid ohne Verbitterung ertrug und im Glück keinen Hochmut an den Tag legte.“
Die Lieder Franz Schubert`s führen in neue Erlebniswelten. Sie kommen aus der Vergangenheit und führen in die Zukunft.
Seine Musik kommt aus den Ätherwelten, aus übergeordneten Weltenkräften, die sich als Lebensäther manifestiert.
Der Erlenkönig – Franz Schubert
Franz Schubert (1797 – 1828) vertonte den „Erlkönig“ im Jahre 1814/1815 im „Glühen“ seiner Seele und läßt uns erleben, wie Musik und Wort zu einer Einheit verschmelzen. Er zeichnet darin einen Empfindungsgehalt der Seele die erleidet, was im Außen geschieht.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1782), hat die Ballade 1872 verfasst. Der Erlkönig ist ein ursprüngliches mythologisches Wesen, das seine Nähe zum Elfenkönig nicht bestreiten kann. Um Erlen ranken sich seit tausenden von Jahren viele Mythen. Sie wuchsen in Sumpf- und Moorlandschaften, in denen zahlreiche Geister, wie zum Beispiel die Nebel- und Erlenfrauen ihre Wohnstatt hatten. Elfen oder Elben, wohnen dort, lichte, glänzende Naturgeister, die sich in ihrer Form als Alp, als Nachtgeister zeigen.
Der Interpret des Liedes, Ernst Hruska bringt hier zum Ausdruck, was unser aller Seelenleben, Liebessehnsucht, Tod und Seelenerwachen umfängt. Emotionen, Bilder und Gedanken werden in wenigen Minuten ausgeschüttet.
Um eine seelische Bereicherung zu erleben, muss der Mensch sich auf das Hörende einlassen. Wort und Musik sind ineinander verschmolzen und beleuchten das Thema unter einem besonderen Licht.
Irrlicht – Franz Schubert
Das „Irrlicht“ ist eine Vertonung Franz Schuberts nach dem Text des deutschen Dichters Wilhelm Müller. Dieser schrieb das Gedicht 1824 und Franz Schubert vertonte es 1827. Heute zählt die „Winterreise“ des Komponisten zu den bekanntesten Werken und es ist ein verbreitetes Bedürfnis seine Lieder zu hören. Die Lieder sind in den kommerzialisierten Musikbetrieb eingegangen, was ihre geistig – seelische Tiefe herabmindert.
Wir leben in einer Zeit, die wieder geistige Vertiefung braucht. Vielleicht auch Sänger, die außerhalb hoch dotierter Musikbetriebe diese Lieder singen.
Das Irrlicht ist seiner Innerlichkeit entsprechend in Moll geschrieben und Ernst Hruska singt dieses Lied in einem freien selbstverwalteten initiativen Raum. Es drückt nicht nur sein Verstehen zur „Freiheit der Kunst“ aus, sondern auch seine Hingabe an den seelisch – geistigen Raum, den er mit seiner authentischen Stimme öffnet. In vielfältigen gesanglichen Farben und Abstufungen, hält er das Gleichgewicht zwischen Wort und Klang, so wie dies der Meister, Franz Schubert, vorgegeben hat.
Im Dorfe – Franz Schubert
Liederzyklus „Winterreise“ Franz Schubert.
Text Wilhelm Müller
Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten. Es schlafen die Menschen in ihren Betten, Träumen sich manches, was sie nicht haben, Tun sich im Guten und Argen erlaben;Und morgen früh ist Alles zerflossen – Je nun, sie haben ihr Teil genossen, Und hoffen, was sie noch übrig liessen, Doch wieder zu finden auf ihren Kissen.Bellt mich nur fort, ihr wachen Hunde, Lasst mich nicht ruhn in der Schlummerstunde! Ich bin zu Ende mit allen Träumen – Was will ich unter den Schläfern säumen?
Die Zeitlose – Richard Strauss
Richard Strauss (1864 – 1949) ist Schöpfer großer Tondichtungen und großer Opern. Mit der Vertonung, der „Zeitlosen“, deren Text aus den „Letzten Blättern“ von Hermann von Gilm (1812 – 1864) stammen, hat sich bereits in jungen Jahren ein Denkmal gesetzt.
Dieses Lied, das Ernst Hruska ihnen hier zu Gehör bringt, ist ausdrucksvoll und bettet uns ein in die Jahreszyklen der Natur.
Dieses Lied, welches Richard Strauss 1885 vertonte, ist zeitlos und doch gegenwartsbezogen. Es berührt uns heute ebenso wie die Menschen damals. Auch die Zeitlose blüht heute nach wie vor auf unseren Wiesen und Gärten.
Der Genesene an die Hoffnung – Hugo Wolf
Hugo Wolf vertonte ein Drittel der Gedichte des Lyrikers Eduard Mörike (1804 -1875). Mörike Gedichte zogen nicht nur Hugo Wolf an, auch Brahms, Schuhmann, Löwe und viele andere.
Hugo Wolf las, ehe das Lied gespielt und gesungen wurde, den Höhrern den Text vor. Sein Lied zu loben, ohne das Gedicht ausdrücklich zu würdigen, verstand der Komponist nicht. Die Würdigung des Textes gehörte zu seiner künstlerischen Aufrichtigkeit.
Der Sänger Ernst Hruska führt uns in dem ergreifenden Lied „Der Genesene an die Hoffnung“ durch den Kontrast von Hoffnungslosigkeit und Hoffnung, von Selbstanklage und der Bitte um Vergebung.
Eines der schönsten Lieder das wir kennen. Es hat heilende, lösende und therapeutische Funktion. Heilt in Körper und Geist, was aus der Balance geraten ist.
Der Feuerreiter – Hugo Wolf
Die Vertonung dieses Textes von Eduard Mörike (1804 – 1875), galt für Hugo Wolf (1860 – 1903) als eine Danksagung. Die Lieder von Hugo Wolf sind eine edle Gabe, ein Opfer an den Schöpfer, dem zurückgegeben wird, was er als Komponist empfangen hat.
Das Lied der „Feuerreiter“ führt in kühne Höhen und in dunkle Tiefen. Hugo Wolf bezog sich in diesem Lied auf Schriften des Nervenarztes und Dichters Justinus Kerners (1786 – 1875), der dem „Feuerreiter“ auf der Spur war. Feuerreiter und Feuerpropheten wurden von Bränden magisch angezogen, konnten diese aus der Ferne wahrnehmen, durften sie aber nicht löschen. Der Feuerreiter in dem Lied missachtet das Verbot und musste dafür büßen. Krachend stürzte die Mühle über ihn zusammen und begrub ihn lebendig. Das Vorausahnen und das Bannen von Feuersbrünsten wurde vom Volksglauben getragen und Hugo Wolf konnte geisterhafte Dämonie gestalten wie kein anderer.
Eine besondere Herausfordung für jeden Sänger sind die Vorschriften die Hugo Wolf gab. Der Sänger Ernst Hruska hält uns in einer hingebungsvollen Spannung. Hugo Wolf hasste nichts mehr als künstlerische Willkür. Er verfolgte künstlerische Ideale, denen der Sänger entspricht.
Eines der schönsten Lieder die wir kennen. Hugo Wolf spannt mit seinem schöpferischen Geist den Bogen von Hoffnungslosigkeit, sieghaften Jubel, Selbstanklage bis hin zur der Bitte um Vergebung. Ein Lied von Wahrhaftigkeit, Reinheit und innigster Liebe.